Tel: 0157 50680107
Kunsttherapie - Heilpraktiker für Psychotherapie

Wut – die Kraft, die bewegt
Wut ist eine der am häufigsten missverstandenen Emotionen. Viele Menschen empfinden sie als negativ, beängstigend oder sogar gefährlich.
In meiner Praxis begegnet mir oft die Aussage: „Ich bin eigentlich nie wütend.“Hinter dieser Haltung steckt häufig eine frühe Erfahrung – dass Wut nicht erwünscht war.
Schon als Kinder lernen wir: Wut gehört sich nicht. Mädchen sollen brav und angepasst sein, Jungen stark und kontrolliert.
Doch Wut verschwindet nicht einfach, wenn wir sie unterdrücken. Sie bleibt in uns – und sucht sich Wege, sich auszudrücken: manchmal durch Rückzug, Gereiztheit, körperliche Symptome oder innere Spannung.
Dabei ist Wut zunächst nichts anderes als ein Impuls, der auf Ungerechtigkeit oder eine Grenzüberschreitung hinweist. Sie zeigt uns, dass etwas nicht stimmig ist und dass ein Teil von uns gehört werden will.
In ihrer ursprünglichen Form ist Wut also eine Lebensenergie – eine Kraft, die uns schützt, abgrenzt und in Bewegung bringt.In der Kunst- und Psychotherapie arbeite ich mit beidem:mit Menschen, die ihre Wut kaum zulassen, und mit jenen, die von ihrer Wut überrollt werden.
Denn Wut kann sowohl blockiert als auch übermächtig sein. In beiden Fällen geht es darum, sie zu verstehen, zu differenzieren und einen gesunden Ausdruck zu finden. Kreative Prozesse helfen, Wut sichtbar und greifbar zu machen – in Farbe, Form oder Bewegung. Dabei darf Wut sein, ohne zerstörerisch zu werden. Sie bekommt Raum, wird gespürt, verstanden und kann sich wandeln.Das Ziel ist nicht, Wut „loszuwerden“, sondern sie bewusst zu integrieren – damit ihre Energie uns zur Verfügung steht, ohne uns zu beherrschen.
Denn in ihrer klaren, reinen Form ist Wut eine Kraft, die uns hilft, Grenzen zu setzen, für uns einzustehen und authentisch zu handeln.
Einladung zum bewussten Umgang mit Wut
Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Wut nicht zeigen zu dürfen – oder sie Sie manchmal überrollt – kann es hilfreich sein, sie in einem geschützten Rahmen zu erforschen. In der Kunsttherapie darf Wut ihren Ausdruck finden, ohne bewertet oder verurteilt zu werden. Hier kann sie zu einer Kraft werden, die nicht trennt, sondern verbindet – mit sich selbst und mit dem Leben.